Zu den "Schätzen der Philatelie" gehören zweifellos Briefmarken, die zu Frankaturzwecken zerschnitten wurden. Eine der schönsten der vier bekannten Halbierungen, die im Königreich Preußen unbeanstandet befördert wurden, ist der sogenannte Stralsund-Brief, der nun das neue Sonderpostwertzeichen der Serie "Tag der Briefmarke" ziert. Aufgegeben wurde er in der damals pommerschen Stadt an der Ostsee und ging an einen Maurermeister in Berlin, was eine Frankatur von 3 Silbergroschen erforderte.
Versehen wurde der Brief jedoch mit zwei blauen Freimarken zu je 2 Silbergroschen, von denen das rechte Exemplar senkrecht halbiert wurde. Die beiden Marken mit dem Porträt König Friedrich Wilhelms IV. sind tadellos erhalten und mit einem sauber aufgesetzten Zweikreisstempel von Stralsund entwertet. Zur Attraktivität des Sammlerstücks trägt auch die kalligrafisch eindrucksvolle Anschrift bei. Zudem ist aus der zweiten Ausgabe auf glattem Grund von 1857 nur diese eine halbierte Freimarke bekannt, weshalb der Stralsund-Brief zu den großen Preußen-Seltenheiten zählt.
Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel Ruven Wiegert, Berlin
Text Reinhard Küchler, Bund Deutscher Philatelisten e. V. (BDPh e. V.), Bonn
Wert je 85 + 40 Cent
Erstausgabetag 01. März 2023
Druck Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe 55,00 x 30,00 mm
© 2024 Studio Ruven Wiegert