Auf vorherrschende Atmosphären und Relationen im Stadtraum eingehend verändern die Objekte situativ die Konstellationen von mensch und Ort. Durch irritation und Störung wird ein Achtsamkeitsmoment erschaffen und die gewohnte Wahrnehmung der Orte verändert, was die Choreografie des Weges maßgeblich verändert: überdimensionale, schwarze Kugeln regen zum interaktiven Spiel auf der Straße an. Deren Schwung wird von einer Linie, geformt aus diversen Materialien, aufgegriffen und weitergeführt: ein multisensorischer Erfahrungsraum entsteht. Onomatopoetische Worte und Klänge wie „pst“ und „schhht“ fordern am lauten und hektischen Bahnhof zu Ruhe und Besinnung auf. Vor dem Bahnhof erhebt sich die Linie in konvexen und konkaven Ausformungen zu einem Weg, auf dem das bewusste setzen einzelner Schritte im Vordergrund steht.
Während in der Enge des Léopold-Carées responsive Wände das vorherrschende Gefühl der Beklemmung intensivieren und auflösen, zeigt eine Komposition aus geometrischen Formen auf transparenten Fahnen durch Überlagerungen einen neuen Blick auf den Theaterplatz. Wenige Schritte entfernt wird der Körper durch hüpfen, hopsen, schwingen und springen in neue Positionen gebracht und eröffnet neue Sichtweisen auf das umgebende geschehen. Ein Spiel mit Licht, Schatten, Mensch und Form findet im Stadtpark statt, indem interaktive Lichter die Bewegungen der Passanten einfangen und transformieren.
Workshop/Wettbewerb Bauhaus Passagen 100, 2018
Gestalter*innen Lara Bechauf, Lili Lake, Marie Longjaloux, Rosa Morgenstern, Marie-Christin Schlang, Ruven Wiegert, Miriam Hausner
Betreuung Prof. Gabi Schillig
Fotos Ruven Wiegert
Visualisierungen Ruven Wiegert
In Kooperation mit Stadt Dessau-Roßlau, Stiftung Bauhaus Dessau
© 2024 Studio Ruven Wiegert