Die Erfahrung von Kirche als ein Ort des Glaubens und der Besinnung findet in diesen Tagen weder gezielt noch regelmäßig statt. Vielmehr sind es Momente, Gefühle oder Erinnerungen, die an diese Stelle treten. Kirche ist zu etwas Momenthaftem geworden. Ein Ort an dem sich alle Aspekte zu einem Bild zusammenfügen. Als Abbild des Ursprünglichen bietet er Raum für Besinnung und Konzentration. Die Lichtinstallation greift die Formensprache des Neandertal auf und öffnet die Grenze vom sakralen zum natürlichen Raum: Die Wände werden scheinbar transparent und durchlässig, Innen und Außen werden eins.
Zehn Worte, verkörpert durch Projektoren, dienen als Lichtquellen und füllen den Kirchenraum mit den Strukturen des Waldes. Darin eingebettet thematisieren charakteristische Fragen und Antworten den gegenwärtigen Wandel im Zeichen der Reformation. Durch das Anschalten der Projektoren findet nicht nur eine Interaktion zwischen den Besuchern sondern auch dem Raum statt. Erst wenn alle Projektoren miteinander agieren ist das Gesamtbild vollständig. Hundert Gedanken zur Neuinterpretation des reformatorischen Grundgedankens. In der Neanderkirche ermöglichen sie einen perspektivischen Wechsel bei dem Besinnung, Achtsamkeit, Empathie und das Erleben von Gemeinschaft im Vordergrund stehen.
Neanderkirche, Kirchengemeinde Hochdahl
Januar – Februar 2017
Ausstellung Augenmerk – Kirche neu sehen
Gestalter*innen Lara Bechauf, Miriam Hausner, Marie Longjaloux, Anne-Cathrine Mosbach, Felix Obermaier, Ruven Wiegert
Begleitung Prof. Gabi Schillig, Michael Swottke (Werkstattleiter PBSA/FB Design)
In Kooperation mit Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann
© 2024 Studio Ruven Wiegert